Einschreiben sind eine spezielle Form des Briefversands mit einem Nachweis über die Zustellung des Briefs an den Empfänger. Diese Empfangsbestätigung kann im Rechtsfall ein entscheidendes Beweismittel darstellen. Neben Briefen können auch Postkarten und Blindensendungen per Einschreiben versendet werden.
Einschreiben gelten als besonders sicher, da der Absender im Falle eines Rechtsstreits nachweisen kann, dass das Schreiben versendet beziehungsweise (je nach Art des Einschreibens) vom Empfänger entgegengenommen wurde. Der fristgerechte Zugang eines Schreibens beim Empfänger kann, insbesondere bei Kündigungs- oder Widerspruchsfristen, entscheidend sein.
Aus juristischer Sicht ist es empfehlenswert, Schreiben, die bei Zugang Rechtsfolgen auslösen, per Einschreiben zu versenden. Darunter fallen unter anderem rechtsgeschäftliche Erklärungen, Fristsachen und Erklärungen gegenüber Behörden und Gerichten.
Kündigungen sollten immer per Einschreiben versendet werden, um Uneinigkeiten über den Zugang der Kündigung im Nachhinein zu vermeiden. Denn immer wieder kommt es vor, dass der Empfänger der Kündigung später behauptet, die Kündigung nicht erhalten zu haben oder die Kündigung erst nach einer entscheidenden Frist erhalten zu haben. Das gilt sowohl für arbeitsrechtliche Kündigungen als auch für die Kündigung von Abos oder Verträgen.
Das Einschreiben mit Rückschein und das eigenhändige Einschreiben bieten grundsätzlich die höchste Sicherheit. Welches Anschreiben am besten geeignet ist, hängt jedoch vom Verwendungszweck ab. Tatsächlich handelt es sich hierbei nicht um verschiedene Arten von Einschreiben, sondern um Zusatzoptionen, die ergänzend zum Einschreiben ausgewählt werden können.
Das normale Einschreiben wird persönlich beim Empfänger, bei einer bevollmächtigten Person oder bei einer empfangsberechtigten Person abgegeben. Als empfangsberechtigte Personen gelten zum Beispiel Ehepartner, volljährige Kinder, Eltern, Schwiegereltern oder Geschwister. Die Person, die das Einschreiben in Empfang nimmt, bestätigt dies mit einer Unterschrift.
Sollten weder der Empfänger persönlich noch alternative Empfangsberechtigte anzutreffen sein, wird das Einschreiben nicht zugestellt. Im schlimmsten Fall verstreichen so wichtige Fristen. Sowohl die Einschreibenmarke als auch der Einlieferungsbeleg beinhalten eine Sendungsnummer für die Online-Sendungsverfolgung des Schreibens.
Bei Kündigungen des Mietverhältnisses ist der Versand als Standard-Einschreiben ratsam.
Im Gegensatz zum normalen Einschreiben wird beim Einwurf-Einschreiben nicht der persönliche Empfang dokumentiert, sondern nur der Einwurf in den Briefkasten des Empfängers. Ebenso wie beim normalen Einschreiben ist eine Online-Sendungsverfolgung über die Sendungsnummer möglich.
Es kann sein, dass das Zustellungsdatum und das Empfangsdatum sich unterscheiden. Vor Gericht kann dieser Unterschied darüber entscheiden, ob eine wichtige Frist eingehalten wurde oder nicht.
Das Einwurf-Einschreiben eignet sich zum Beispiel für den Versand der Steuererklärungen und für den Kündigungsversand an einen Stromanbieter, eine Versicherung oder ein Fitnessstudio.
Das eigenhändige Einschreiben darf nur dem Empfänger persönlich übergeben werden. Alleinige Ausnahme ist, wenn eine Person zum Empfang schriftlich bevollmächtigt wurde. Der Sender kann den Auslieferungsbeleg digital einsehen, sobald das Einschreiben eingegangen ist. Auch für das eigenhändige Einschreiben ist eine Online-Sendungsverfolgung verfügbar.
Das eigenhändige Einschreiben wird von der Post nur noch bis 31.12.2024 angeboten und gehört ab 2025 nicht mehr zum Produktsortiment der Deutschen Post.
Das Einschreiben mit Rückschein wird gegen Unterschrift an den Empfänger persönlich oder an einen Empfangsberechtigten ausgeliefert. Der Absender erhält postalisch den Rückschein mit der Unterschrift des Empfängers und dem Datum der Zustellung als Auslieferungsbeleg. Sollte weder der Empfänger noch eine empfangsberechtigte Person anwesend sein, wird in der Regel ein Benachrichtigungsschein beim Empfänger hinterlegt.
Damit ist das Einschreiben mit Rückschein vor Gericht deutlich sicherer. Das auf dem Rückschein genannte Datum wird vor Gericht als Empfangsdatum anerkannt. Daher wird empfohlen, das Einschreiben mit Rückschein zum Beispiel für den Versand von Kündigungen an den Arbeitgeber zu verwenden.
Bis Oktober 2022 musste für das Einschreiben mit Rückschein ein rosa Rückschein vom Absender ausgefüllt und aufgeklebt werden. Dieser Schritt entfällt inzwischen. Beim Versand muss darauf geachtet werden, dass auch die Adresse des Absenders deutlich auf der Vorderseite festgehalten ist. Denn der Rückschein (also die schriftliche Empfangsbestätigung) wird inzwischen automatisiert an die Absenderadresse versendet.
Die Kosten für Einschreiben sind 2025 gestiegen. Die Gebühren für die Zusatzleistungen werden zwar nicht erhöht, doch die Endpreise steigen durch die Preiserhöhung bei den Briefpreisen. Die Kosten für nationale Einschreiben liegen 2025 zwischen 3,30 € und 7,75 €. Außerdem werden einige Produkte wie das Prio Einschreiben nicht mehr angeboten.
Kosten 2025 für Einschreiben bei der Deutschen Post:
Brief mit kleinem Umschlag (bis 23,5 x 12,5 cm) unter 20 g als Einschreiben 2025:
Kompaktbrief unter 50 g als Einschreiben 2025:
Großbrief unter 500 g als Einschreiben 2025:
Maxibrief unter 1000 g als Einschreiben 2025:
ZUm Vergleich die Kosten für Einschreiben bei der Deutschen Post bis 31. Dezember 2024.
Brief mit kleinem Umschlag (bis 23,5 x 12,5 cm) unter 20 g als Einschreiben
Kompaktbrief unter 50 g als Einschreiben
Großbrief unter 500 g als Einschreiben
Maxibrief unter 1000 g als Einschreiben