Feiertagszuschlag: Definition, Berechnung und Arbeitnehmerrechte

Feiertagszuschlag: Definition, Berechnung und Arbeitnehmerrechte

Inhalt:

Was sind Feiertagszuschläge?

Arbeitnehmer, die an den gesetzlich anerkannten Feiertagen arbeiten müssen, bekommen häufig eine finanzielle Zulage als Ausgleich. Zusätzlichen steht innerhalb von acht Wochen ein Ausgleichstag zu.

Das Arbeitszeitgesetz regelt die Bedingungen und Voraussetzungen für das Arbeiten an Feiertagen. In Deutschland gibt es einige gesetzlich anerkannte Feiertage, an denen das Arbeiten (in der Regel) untersagt ist. Dazu gehören der 25. und 26. Dezember sowie der 1. Januar. In einigen Branchen muss jedoch auch während dieser Feiertage gearbeitet werden, um das öffentliche Leben weiterhin aufrechtzuerhalten. Zu diesen Bereichen gehören beispielsweise alle Not- und Rettungsdienste oder Energie- und Wasserversorgungsbetriebe. 

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Berechnung des Feiertagszuschlags

Der Feiertagszuschlag ergibt sich aus dem Grundlohn (also dem Stundenlohn in regelmäßiger Arbeitszeit) und dem Zuschlag für den Feiertag in Prozent.

Feiertagszuschlag berechnen (mit Formel und Beispiel)G
Feiertagszuschlag berechnen (mit Beispiel)

Feiertagszuschlag für Arbeitnehmer

Es gibt keinen Anspruch auf Feiertagszuschläge im deutschen Arbeitsrecht, das heißt Arbeitgeber haben keine Pflicht ihren Beschäftigten einen Feiertagszuschlag zu zahlen. Üblich ist aber in vielen Unternehmen ein freiwilliger Feiertagszuschlag. Die zusätzliche Feiertagsvergütung ist dann im Arbeitsvertrag beziehungsweise im Tarifvertrag oder in der Betriebsvereinbarung festgehalten.

Wann beginnt der Feiertag?

Der Zuschlag für Feiertage gilt teilweise den ganzen Tag, teilweise ab einer bestimmten Uhrzeit (in der Praxis oft ab 14.00 Uhr).

Feiertagsarbeit sind alle Arbeitsstunden, die am Feiertag selbst oder in der Nacht von 0 Uhr bis 4 Uhr des Folgetages anfallen, wenn der Dienst am Feiertag begonnen hat. Wenn die Arbeitszeit an einem Feiertag beginnt und an einem Nicht-Feiertag endet (beispielsweise bei Schichtarbeit), gibt es nur für die Stunden vor 4.00 Uhr den Feiertagszuschlag.

Beispiel: Feiertagszuschlag berechnen bei Schichtarbeit

Die Schicht beginnt am 26. Dezember um 22.00 Uhr und endet am 27. Dezember um 6.30 Uhr mit einer Pause zwischen 2.00 Uhr und 2.30 Uhr.
Dann ergibt sich:

26. Dezember 22.00 Uhr bis 24.00 Uhr = Gehalt plus Feiertagszuschlag

27. Dezember 0.00 Uhr bis 2.00 Uhr =  Gehalt plus Feiertagszuschlag

27. Dezember 2.00 Uhr bis 2.30 Uhr =  Pause (unbezahlt)

27. Dezember 2.30 Uhr bis 4.00 Uhr =  Gehalt plus Feiertagszuschlag

27. Dezember 4.00 Uhr bis 6.30 Uhr =  Gehalt ohne Feiertagszuschlag

Betriebliche Übung

Wenn der Feiertagszuschlag nicht vertraglich festgehalten ist, aber über einen längeren Zeitraum immer wieder vom Arbeitgeber gezahlt wird, kann der Feiertagszuschlag zur sogenannten betrieblichen Übung werden. Die genaue Häufigkeit, die eine Zahlung zur betrieblichen Übung macht, ist dabei aber nicht festgelegt und muss im Einzelfall entschieden werden.

Sind Feiertagszuschläge steuerfrei?

Für die Arbeit an Feiertagen wird ein steuerfreier Zuschlag von 100 % bis 150 % gezahlt. Das genaue Maximum der steuerbefreiten Feiertagszuschläge richtet sich nach dem jeweiligen Feiertag und teilweise auch nach der Uhrzeit.

  • Karfreitag bis zu 125 % steuerfrei
  • Ostersonntag bis zu 125 %  steuerfrei
  • Ostermontag bis zu 125 % steuerfrei
  • 1. Mai bis zu 150 % steuerfrei
  • Pfingstsonntag bis zu 125 % steuerfrei
  • Pfingstmontag bis zu 125 % steuerfrei
  • 24. Dezember ab 14.00 Uhr bis zu 150 % steuerfrei
  • 25. Dezember bis zu 150 % steuerfrei
  • 26. Dezember bis zu 150 % steuerfrei
  • 31. Dezember ab 14 Uhr bis zu 125 % steuerfrei

Feiertagszuschläge nach Branche

Feiertagszuschläge existieren in vielen Branchen und sind in den entsprechenden Tarifverträgen geregelt. Für gewöhnlich findet sich im Tarifvertrag die genaue Höhe des Feiertagszuschlags.

Einige Beispiel für Feiertagszuschläge bestimmter Branchen:

Feiertagszuschlag für den öffentlichen Dienst (TVöD)

235 % Feiertagszuschlag ohne Freizeitausgleich

135 % Feiertagszuschlag mit Freizeitausgleich

Feiertagszuschlag für den öffentlichen Dienst (TVL)

135 % Feiertagszuschlag ohne Freizeitausgleich

35 % Feiertagszuschlag mit Freizeitausgleich

Feiertagszuschlag der Caritas 

45 % Feiertagszuschlag für Feiertage, die auf Werktage fallen, sowie für den Ostersonntag und Pfingstsonntag

60 % Feiertagszuschlag, wenn die Feiertage auf einen Sonntag fallen 

Feiertagszuschlag bei der Ver.di Filmunion

100 % Feiertagszuschlag (Ausnahmen: Heilige Drei Könige, Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt und Allerheiligen)

Feiertagszuschlag der IG Metall 

50 % Feiertagszuschlag

Feiertagszuschlag beim DRK (Deutschen Roten Kreuz)

35 % Feiertagszuschlag

Feiertagszuschlag für Angestellte der Kirche (BAT-KF)

135 % Feiertagszuschlag ohne Freizeitausgleich

35 % Feiertagszuschlag mit Freizeitausgleich

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