Sie haben online etwas bestellt, aber es sich nun doch anders überlegt? Oder wurde Ihre Bestellung beschädigt geliefert? Wie die Rechtslage beim Stornieren von Bestellungen ist, erfahren Sie hier.
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Wie kann ich meine Bestellung stornieren?
Grundsätzlich ist eine Bestellung verbindlich. Trotzdem gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie eine Bestellung an den Verkäufer zurückschicken können und so Ihr Geld zurückerhalten:
1. Kulanz des Verkäufers
Auch wenn Verkäufer rechtlich nicht dazu verpflichtet sind, bieten viele Vertragspartner auch bei einwandfreien Käufen aus Kulanz eine Stornierung an. Einigen sich Käufer und Verkäufer darauf, eine Bestellung zu stornieren, sollte dies schriftlich festgehalten werden, um später im Zweifelsfall einen Nachweis zu haben.
2. Rücktritt vom Kaufvertrag
Häufig wird in Kaufverträgen festgelegt, dass Käufer innerhalb einer bestimmten Frist vom Kaufvertrag zurücktreten können. Ein typisches Beispiel hierfür sind Online-Händler, die innerhalb einer bestimmten Frist eine kostenlose Retoure der Bestellung anbieten.
3. Mangelhafte Lieferung
Sind im Kaufvertrag keine Regeln für einen Rücktritt festgelegt, können Sie trotzdem vom Kaufvertrag zurücktreten, wenn der Verkäufer die Ware nicht gemäß den Vereinbarungen liefert. Dies ist der Fall, wenn die Bestellung gar nicht bei Ihnen ankommt oder mangelhaft geliefert wird. Allerdings können Sie laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) erst von einem Kaufvertrag zurücktreten, nachdem Sie dem Verkäufer die Chance gegeben haben, die Leistung nachzuerfüllen. Das heißt, der Verkäufer muss die Gelegenheit bekommen, die übersandte Ware zu reparieren oder Ihnen einen Ersatz für Ihre Bestellung zuzuschicken.
Ihnen wird das Widerrufsrecht verweigert? Hopkins Rechtsanwälte sind für Sie da und helfen Ihnen bei der Einschätzung.
Wie lange kann man eine Bestellung stornieren?
Für bestimmte Arten von Bestellungen gibt es darüber hinaus noch eine weitere Möglichkeit: den Widerruf.
Widerrufsrecht bei Bestellungen
Bei einer Bestellung im Internet, am Telefon oder falls in einer sogenannten Haustürsituation ein Vertrag geschlossen wird, kann der Verbraucher sein Widerrufsrecht nutzen. Das Widerrufsrecht gilt in der Regel 14 Tage nach Abschluss eines Vertrags oder nach Lieferung Ihrer Bestellung. Sie können also innerhalb von 2 Wochen, nachdem Ihre Bestellung ausgeliefert wurde, die Ware noch zurückschicken und den Kaufpreis zurückverlangen.
Achtung: Bei der Frist zählen sowohl der Tag des Fristbeginns als auch Feiertage und Wochenenden mit!
Um das Widerrufsrecht wahrzunehmen, müssen Sie dem Verkäufer schriftlich mitteilen, dass Sie widerrufen wollen. Danach müssen Sie die Ware binnen 14 Tagen wieder in Richtung Händler auf den Weg bringen – es sei denn, der Händler bietet an, die Ware abzuholen. Die Kosten für den Rückversand müssen Sie jedoch gegebenenfalls selbst bezahlen.
Wichtig ist zu wissen, dass das gesetzlich verankerte Widerrufsrecht für die oben genannten Arten des Vertragsabschlusses nur für den Verbraucher gilt. Wer einen Vertrag als Unternehmer abschließt, für den gelten im Zweifel andere Regelungen.
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